Erfolg des ZT-Normenausschusses: neue ÖNORM B 1600 ab 1.4.2017

Erfolg des ZT-Normenausschusses unter Vorsitz von DI Erich Kern. Aufgrund eines Überarbeitungsantrags der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Wien, Niederösterreich und Burgenland, welchen in Folge das Österreichische Institut für Bautechnik (OIB) und die Magistratsdirektion der Stadt Wien (Geschäftsbereich Bauten und Technik, Stadtbaudirektion) unterstützten, wurde das Normprojekt zur Änderung der ÖNORM B 1600:2013, Abschnitt 5.1.5 "Türen" und Anhang D "Prüfanordnung für die Messung der Bedienkräfte von Türen vor Ort" umgesetzt.

ÖNORMEN sind eine qualifizierte Empfehlung und spiegeln im Idealfall den aktuellen Stand der Technik wider. Dass dieser nationale Standard nicht der einzige, allgemein gültige Stand der Technik sein muss, zeigt ein Blick über die Landesgrenzen. Bei gleichen Anforderungen und vergleichbaren Sicherheitsniveaus weicht beispielsweise die deutsche oder auch die europäische Norm oft deutlich von den österreichischen Richtlinien ab - wie im Fall der ÖNORM B 1600. So sind unter Punkt 5.1.5 - Anforderungen an Türkonstruktionen - Bedienkräfte von maximal 25 N auch für Brand- und Rauchschutztüren definiert. In der Praxis erfüllt derzeit kein auf dem Markt befindliches mechanisches Türschließsystem diese Anforderung. Der Einbau von alternativen Freilauftürschließern würde zu einer deutlichen Kostensteigerung im Wohn- und Bürobau führen. Aus diesem Grund hat der Normenausschuss in Anlehnung an die deutsche und europäische Norm eine Alternative erarbeitet, die nun als neue ÖNORM B 1600:2017-04 mit 1. April 2017 umgesetzt wurde.

Die komplette Überarbeitung aller Normen kann nicht Aufgabe unserer Kammer sein. Der Erfolg zeigt allerdings, wie man punktuell bei relevanten Themen den Stand der Technik mitbestimmen kann und ist daher richtungsweisend für zukünftige Arbeit.

Mehr Infos zum Normenausschuss der Ziviltechniker(innen) und den Überarbeitungsantrag finden Sie hier auf unserer Website.

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