WH Arena: Mehrkosten & Qualitätsverlust; Experten warnen, Kronenzeitung berichtet.

„Wenn man glaubt, einen Planungsschritt verkürzen zu können, indem man die Ausführungsplanung einem Ausführenden übergibt, entsteht ein Interessenkonflikt: Zwischen dem Qualitätsanspruch, den unabhängige Ziviltechniker haben, zu den ökonomischen Zwängen, die ein Bauunternehmer hat. Es gibt unzählige Beispiele, wo beste Architekten Wettbewerbe gewonnen haben, die dann frühzeitig aus dem Planungsprozess hinausgedrängt wurden. Diese Projekte sind gescheitert! Finanziell gescheitert, aber vielfach auch in der Qualität gescheitert.“ Heinz Priebernig, Architekt und Universitätsprofessor

Zur zt:Pressemeldung und Bericht in der Kronenzeitung vom 9.4.2022, auch online hier.
Die Backgroundinfo hören Sie JETzt: in Folge N°8 des zt: Kammer Podcasts, auf unserer Website und auf allen gängigen Podcast-Plattformen:
Es die eindringliche Warnung von ExpertInnen vor absehbaren, aber vermeidbaren Mehrkosten rund um die "WH-Arena" und ein Appell an Bürgermeister Dr. Michael Ludwig einzuschreiten, bevor es zu spät ist! Die Planenden warnen vor erheblichen Mehrkosten bei gleichzeitigem Qualitätsverlust. Was ist passiert?
Wien soll in Neu Marx eine neue Indoor-Multifunktionsarena für Großveranstaltungen mit bis zu 20.000 BesucherInnen bekommen. Beauftragt mit der Realisierung des Projekts ist die WH Arena Projektentwicklung GmbH, ein Unternehmen der Wien Holding, die sich im Eigentum der Stadt Wien befindet.

Der durchgeführte Realisierungswettbewerb, der seitens Stadt Wien hoch gelobt ("Wiener Architekten für Wiener Arena") und intensiv in den Medien präsentiert wurde, verkommt nun zur Farce. Denn in einem Verhandlungsverfahren wird nun, wie in den Medien (z.B. hier) bereits Ende 2021 angekündigt und auch vom Stadtrechnungshof kritisiert, ein strategischer Partner gesucht, der das Großprojekt für die Stadt Wien realisieren soll. Entsprechend der nun publizierten Teilnahmebedingungen obliegt es den jeweiligen Bietern „Verbesserungsvorschläge“ des Wettbewerbsprojektes im Zuge des Vergabeverfahrens zu bringen und das sorgt für Entsetzen und Empörung in der Branche.

Der jetzt gesuchte Auftragnehmer muss weder die Wettbewerbssieger noch das Wettbewerbsprojekt übernehmen! Nun droht, dass die Stadt Wien, zum wirtschaftlichen Nachteil, Qualitäts- und Kontrollfunktion abgibt. Die Rechnung werden in weiterer Folge die Steuerzahlenden zu begleichen haben. Über Steuergeldverschwendung, Vertrauensverlust und über die eventuell noch mögliche Lösung des Problems sprechen

  • Architektin Hemma Fasch, Gründungspartnerin von fasch&fuchs.architekten und Universitätsprofessorin an der TU Wien. Ihr Büro arbeitet zu 90 % als Generalplaner für öffentliche Auftraggebende und ist für viele Bildungs- und Kulturprojekte ausgezeichnet worden.
  • Für die Sektion IngenieurkonsulentInnen: Universitätsprofessor Peter Bauer, geschäftsführender Gesellschafter Werkraum Ingenieure, vielfach ausgezeichnete Planungen, Tragwerksplanungen und Vertreter eines Büros, das zirka 80 % der Aufträge über Wettbewerbe generiert.
  • Architekt und Universitätsprofessor Heinz Priebernig, ebenso mehrfach ausgezeichnet, von PRIEBERNIG, WIND und Partner ZT GmbH und als Vorsitzender des Ausschusses Wettbewerbe in der zt:Kammer tätig,
  • mit Generalsekretärin Nina Krämer-Pölkhofer, MSc.