Heumarkt wieder aktuell: Die Gefahr der Privatisierung der Wiener Stadtplanung.

Ein Teil des Medienechos auf die Pressekonferenz "Flächen(um)widmung auf Wunsch" 12/2016

Die Gefahr der Privatisierung der Stadtplanung am Beispiel Heumarkt/Intercont:
Ein komplexes Thema im ZT-Überblick von 2012 - heute.
Der ORF berichtet am 3.2.2022 "Heumarkt-Gutachten:
Welterbe nicht gefährdet. Das Gutachten wurde vom Kulturministerium in Auftrag gegeben und nun von diesem an die UNESCO zur Begutachtung übermittelt, wie es hieß. Hintergrund ist, dass der im Architekturwettbewerb 2014 noch gekürte Plan von Architekt Isay Weinfeld mit einem 74 Meter hohen Hochhausturm stark verändert wurde. Nun soll neben dem geplanten Neubau des Hotels InterContinental mit einer Höhe von 48 Metern im rechten Winkel eine „Wohnscheibe“ mit einer Höhe von 56,5 Metern anstelle des Turms entstehen. Visualisierungen des neuen Projektentwurfs für die Öffentlichkeit gebe es noch nicht, erklärte man beim Bauwerber Wertinvest gegenüber wien.ORF.at. Voraussichtlich würden diese erst im Sommer veröffentlicht, rund um die nächste Sitzung des UNECSO-Welterbe-Komitees, so Wertinvest-Geschäftsführerin Daniela Enzi.“
Laut Aussendung der Stadt Wien wurde der Management-Plan für das UNESCO-Welterbe "Historisches Zentrum von Wien" am 9. November 2021 dem Gemeinderatsausschuss für Innovation, Stadtplanung und Mobilität vorgelegt und am 25. November im Gemeinderat beschlossen.

  • Per Link HIER finden Sie unter "Aktuelles" und "Stellungnahmen" die Kritikpunkte der ZiviltechnikerInnen um das Verfahren zum Areal des Hotel InterContinental und des Eislaufvereins, Plan Nr. 7984, aufgelistet und erklärt sowie alle offiziellen Schriftstücke der zt:Kammer zum Thema als Download in chronologischer Reihenfolge.

Unser gemeinsames Interesse gilt einer lebenswerten, für alle Bevölkerungsgruppen offen stehenden Stadt und der Erhaltung und Entwicklung der außerordentlichen Qualitäten, die Wien zu bieten hat. Die Gefahr der Privatisierung der Stadtplanung und die ZT-Pressekonferenz "Flächen(um)widmung auf Wunsch" führten schon 2017 und 2018 zu großer Präsenz der Kammer als Standesvertretung der Planenden in den Medien. Unsere "Stadt finden"-Fachdebatten (ausführliche Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen samt Mitschnitten bitte per Link hier abrufen) wurden zum Publikumsmagneten. Die Message, dass sich eine selbstbewusste Stadt nicht zuletzt über die räumliche Idealisierung eines Gemeinwesens definiert- den Sinn für Architektur als gesellschaftliche Kraft vorausgesetzt - verbreitete sich mit Nachdruck. Die rege interdisziplinäre Beteiligung an den Diskussionen unterstrich das Interesse der Wienerinnen und Wiener an ihrer Stadt eindrucksvoll. Bei den Fachdebatten wurden die verschiedenen Aspekte der aktuellen Auseinandersetzung über Stadtplanung und Städtebau zur Diskussion gestellt und die Position der Architekt(inn)en und Ingenieur(inn)e(n) dargelegt. Wir sind stolz auf den Werkbericht 2017-2018 (kostenfrei hier abrufen) und das unglaublich große Interesse aller BewohnerInnen an der Stadt und an den Leistungen von ZiviltechnikerInnen.
Die Kammer bietet den AkteurInnen gerne Hilfe und Expertise an sowie folgendes Statement ab: Ziviltechniker(innen) sind in höchstem Maße an funktionierenden, rechtsstaatlichen Abläufen sowie an transparenten und fairen Vergabeverfahren interessiert. Einerseits, weil sie mit Planungen, von ihnen erstellten Gutachten und Urkunden selbst zu diesen beitragen, andererseits weil die Kammer als Berufsvertreterin von Architekt(inn)en und Ingenieurkonsulent(inn)en von der Notwendigkeit und Qualität der Leistungen ihrer Mitglieder überzeugt ist. Es ist wichtig, Auswahlverfahren von Beginn an transparent und für potentiell Teilnehmende offen zu gestalten. In diesem Sinne begrüßt es die Kammer der ZiviltechnikerInnen für Wien, Niederösterreich und Burgenland, gerade auch bei städtebaulich relevanten Projekten, eingebunden zu werden und in Kooperation qualitätsorientierte Verfahren zu gestalten, die auf bestmögliche Ergebnisse, hohe Akzeptanz und Rechtssicherheit fokussiert sind.