Für faire Verträge: Solidarität der Planenden
Die Kammer der ZiviltechnikerInnen fordert faire Vertragsbedingungen ein und bietet Planenden sowie Auftraggebenden Hilfe und Expertise mit Musterverträgen und kostenfreien Beratungen.
Link zur Presse-Aussendung und Einladung zum Mediengespräch via Austria Presse Agentur.
Datum und Uhrzeit: Mittwoch, 17. Juli 2019, 9:30 Uhr
Ort: zt:Kammer (EG), Karlsgasse 9, 1040 Wien
Überbordende Regulierungen und Verrechtlichung stellen die Planenden vor wachsende Probleme. Anstelle langer erfolgreich gelebter Partnerschaften, werden Vertragspartner zunehmend als potentielle Gegner betrachtet. ArchitektInnen und IngenieurInnen werden mit Verträgen konfrontiert, die nicht nur einseitig und asymmetrisch sind, sondern Verantwortlichkeiten an Planende übertragen, die nicht in der Einflusssphäre der Planerinnen und Planer liegen
, sagt Vizepräsident Architekt DI Bernhard Sommer.
Aus diesem Grund haben sich im Mai dieses Jahres zehn nationale und internationale Architekturbüros solidarisch entschieden, ihre Teilnahme am wettbewerbsähnlichen Verfahren zum Bau des Donaumarina-Towers zurück zu ziehen.
Die Kritik der zt:Kammer richtet sich darüber hinaus gegen die mangelnde Abgeltung von Nutzungs- und Verwertungsrechten sowie jederzeitige Kündigungsmöglichkeiten ohne wichtige Gründe und ohne Abtretungshonorar. Durch Vereinbarungen, bei denen durch einmalige Honorare eine nicht vorhersehbare Anzahl von Planungsschritten abgegolten werden sollen, wird die Annahme von Aufträgen zur Spekulation und das wirtschaftliche Auskommen von Unternehmen zum Glücksspiel
, zeigt Architektin DI Katharina Fröch, Vorsitzende des Ausschusses Wettbewerbe der zt:Kammer auf.
Die Kammer der ZiviltechnikerInnen für Wien, Niederösterreich und Burgenland warnt vor diesen Entwicklungen und fordert faire Vertragsbedingungen. Nicht nur die nachhaltige Qualität von Bauprojekten ist in Gefahr, sondern auch das Risiko unvorhergesehener späterer Kosten steigt.
Architekt DI Thomas Hoppe, Vorsitzender der Sektion ArchitektInnen stellt fest: Für die zt:Kammer ist entscheidend, dass sich die auftraggebenden Bauträger und die Planenden auf Augenhöhe und konstruktiv begegnen können.